Abgrenzung Autistischer Störungen von anderen Störungsbildern
Im Rahmen der Diagnostik müssen andere Erkrankungen und Störungsbilder ausgeschlossen werden. Vor allem die soziale Zurückgezogenheit findet sich auch bei anderen psychiatrischen Syndromen, jedoch in geringerer Ausprägung. Zudem weisen die Symptome auch eine andere Qualität als bei Autisten auf. Folgende Störungsbilder müssen von autistischen Störungen abgegrenzt werden:
Sprachentwicklungsstörungen
Schwere geistige Behinderung: eine gute Interaktion zwischen Eltern und Kind spricht gegen die Diagnose eines frühkindlichen Autismus
Störungen der Hyperaktivität in Kombination mit geistiger Behinderung und stereotypen Bewegungen: Es fehlen bei dieser Störung die für den Autismus typischen Kommunikations- und Interaktionsstörungen
Bindungsstörung: im Gegensatz zum Autismus normale Fähigkeiten zur sozialen Gegenseitigkeit
Rett-Syndrom: Verlust erworbener Fähigkeiten und typische psychomotorische Entwicklungsstörung, durch Gentest nachweisbar
Heller´sche Demenz: normale Entwicklung bis zum Alter von mindestens 2 Jahren
Fragiles X-Syndrom: Differenzierung durch molekularbiologische Untersuchung möglich
Tuberöse Hirnsklerose: Ausschluss durch bildgebende Verfahren möglich
Phenylketonurie: Stoffwechselerkrankung, die nachgewiesen werden kann
Frühkindliche schizophrene Psychose: Wahnsymptome, Halluzinationen oder Verschlechterung des erlangten Niveaus fehlen beim Autismus
Schizoide Persönlichkeitsstörung: Unterscheidung vom Asperger-Syndrom ist schwierig, eine genaue Anamnese ist wichtig
Mutismus: kein Sprechen (oft beschränkt auf bestimmte Situationen, unauffälliger Gebrauch der Sprache in vertrauten Situationen)
„ADHS“ – Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung: Diese Störung wird von manchen Diagnostikern aufgrund teilweiser Ähnlichkeiten im Erscheinungsbild mit dem Autismusspektrum verwechselt. Darüber hinaus können die beiden Störungsbilder auch gemeinsam auftreten.